die Kunst zwischen den Zeilen zu lesen....
Da war ein blühender Rosengarten
"Guten Tag" sagten die Rosen. Der kleine Prinz sah sie an. Sie glichen alle seiner Blume.
"Wer seid ihr?" fragte er sie höchst erstaunt.
"Wir sind Rosen" sagten die Rosen.
"Ach", sagte der kleine Prinz.
Und er fühlte sich sehr unglücklich. Seine Blume hatte ihm erzählt, daß sie auf der ganzen Welt einzig in ihrer Art sei. Und siehe, da waren fünftausend davon, alle gleich, in einem einzigen Garten.
Sie wäre sehr böse, wenn sie das sähe, sagte er sich...
sie würde fürchterlich husten und so tun, als stürbe sie, um der Lächerlichkeit zu entgehen.
Und ich müßte so tun, als pflegte ich sie, denn sonst ließe sie sich wirklich sterben, um mich auch zu beschämen...
Dann sagte er sich: Ich glaubte ich sei reich durch eine einzigartige Blume und ich besitze nur eine gewöhnliche Rose...und er warf sich ins Gras und weinte...
Ein alter, spanischer Fischer sitzt am Mittag am Strand, genießt die Sonne und schaut aufs Meer.
Da kommt ein cleverer Geschäftsmann aus Deutschland und fragt den Fischer warum er denn da so herumsäße.
"Ich war heute morgen mit meinem Boot auf dem Meer und habe gefischt, und jetzt sitze ich hier nach getaner Arbeit und ruhe mich aus."
"Warum fährst du nicht noch ein zweites Mal raus und fischst? Du könntest dir nach einem Jahr ein zweites Boot kaufen und nach einem weiterem Jahr nochmal zwei weitere. Du könntest ein reicher und wohlhabender Fischer sein und in 10 Jahren brauchst du nicht mehr zu arbeiten und könntest hier am Meer sitzen."
Daraufhin erwidert der Fischer: " Aber genau das mache ich doch schon heute !!"
Du gehst in diesen Wald, machst einen schönen Spaziergang , siehst etwas erschöpft diese Lichtung, Sonnenstrahlen durchbrechen das Blätterdach. Du lässt Dich dort nieder, wärmst Dich, geniesst die Sonne.
Mit der Zeit wird es Dir etwas zu warm, da siehst Du diesen Baum, er war Dir vorher schon aufgefallen, weil er wie kein anderer Schatten spendet, ohne Dir das Sonnenlicht ganz zu nehmen. Du lehnst Dich an diesen Baum und schläfst ein, fühlst Dich irgendwie von diesem Baum beschützt.
Im Traum bist Du ein Vogel, kannst fliegen, die Schwerkraft überwinden, Dich im Wnd treiben lassen und hast nie das Gefühl abzustürzen. Als Du aufwachst ist es dunkel geworden, Du siehst mit einem Mal hunderte von Glühwürmchen auf der Lichtung, den Baum umkreisen und sich dann aufmachen, Dir den Weg aus dem Wald zu zeigen.
Nun überlege: Bin ich der Baum, der Sonnenstrahl, der Wind der Dich trägt oder die Glühwürchen, die Dir den Weg weisen?
Das Märchen von der Traurigkeit
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine
graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, daß sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!", rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte grüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit mißtrauisch.
"Natürlich kenne ich Dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will:
"Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert.
"Es ist so, daß mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer.
"Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich verbannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht immer wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zuläßt und all die ungeweinten Tränen weint,
kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen garnicht, daß ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg.
Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gesalt tröstend in die Arme. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin.
"Aber... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.
"Ich bin die Hoffnung."
Gebet
Herr gib mir die Kraft,
Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht akzeptieren kann,
und einen Weg, die Körper derer verschwinden zu lassen,
die ich heute umbringen mußte, weil sie mich nervten.
Herr hilf mir aufzupassen,
auf wessen Füße ich heute trete,
da sie eventuell zu den Hintern gehören könnten,
in den ich mögicherweise morgen reinkriechen muß.
Und wenn ich mal einen richtig schlechten Tag habe,
und es scheint, als wolle mich jeder ärgern,
dann hilf mir nicht zu vergessen,
daß es 42 Muskeln braucht, um ein verärgertes Gesicht zu machen,
jedoch nur ganze 4, um meinen Mittelfinger auszustrecken,
und ihnen zu sagen, wo sie ihn hinstecken können.
Amen
Vor kurzem wollte jemand wissen, ob ich etwas anders machen würde,
wenn ich mein Leben noch einmal zu leben hätte.
Nein, antwortete ich, aber dann dachte ich darüber nach.
Wenn ich noch einmal von vorn beginnen könnte,
würde ich weniger reden und mehr zuhören.
Ich würde Freunde zum Abendessen einladen,
auch wenn der Teppich Flecken hat
und der Sofabezug ausgeblichen ist.
Ich würde mich weniger über den Schmutz ärgern,
wenn jemand Feuer im Kamin macht.
Ich würde mir mehr Zeit zum Zuhören nehmen,
wenn Großvater von seinen Jugenderinnerungen erzählt.
Ich würde nie mehr darauf bestehen,
an einem Sommertag das Seitenfenster im Auto hochzukurbeln,
nur um meine Frisur zu schonen.
Ich würde die schöne Kerze, die wie eine Rose aussah, anzünden,
bevor sie vom langen Aufbewahren die Form verliert.
Ich würde mich ungeachtet der Grasflecken mit meinen Kindern auf den Rasen setzen.
Ich würde weinen und lachen, aber weniger vor dem Fernseher,
als angesichts des wirklichen Lebens.
Ich würde mich ins Bett legen, wenn ich krank bin,
statt so zu tun, als gerate die Welt aus den Fugen, wenn ich einen Tag fehle.
Ich würde nie mehr etwas kaufen, nur weil es praktisch ist,
weil man den Schmutz darauf nicht sieht oder weil es garantiert
ein Leben lang hält.
Statt neun Monate Schwangerschaft zu verwünschen,
würde ich jeden Augenblick auskosten und bewußt erleben,
daß das Wunder, das sich in mir vollzieht, meine einzige Chance ist,
an diesem Werk Gottes mitzuwirken.
Wenn mein Kind mich ungestüm küßt, würde ich nie mehr sagen:
"Später, jetz wasch dir die Hände vor dem Essen"
Ich würde öfter meine Liebe zeigen,
öfter um Verzeihung bitten - aber vor allem würde ich jede Minute festhalten,
sie wirklich wahrnehmen, sie erleben und nie wieder loslassen.
(Erma Bombeck)
Ein Geschäftsinhaber hatte ein Schild über seine Tür genagelt, darauf war zu lesen: Hundebabys zu verkaufen.
Dieser Satz lockte Kinder an. Bald erschien ein kleiner Junge und fragte:"Für wieviel verkaufen Sie die Babys?" Der Besitzer meinte "zwischen 30 und 50 Dollar"
Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog etwas Wechselgeld heraus "Ich habe 2,37 Dollar, kann ich sie mir anschauen?"
Der Besitzer grinste und pfiff. Aus der Hundehütte kam seine Hündin namens Lady, sie rannte den Gang seines Geschäfts hinunter, gefolgt von fünf kleinen Hundebabys. Eins davon war einzeln, ersichtlich weit hinter den Anderen. Sofort sah der Junge den humpelnden Kleinen. Er fragte "Was fehlt diesem kleinen Hund?" Der Mann erklärte, dass, als der Kleine geboren wurde, der Tierarzt meinte, er habe ein kaputtes Gelenk und wird für den Rest seines Lebens humpeln.
Der kleine Junge, richtig aufgeregt, meinte "den kleinen Hund möchte ich kaufen".
Der Mann antwortete "nein, den kleinen Hund möchtest du nicht kaufen. Wenn du ihn wirklich möchtest, dann schenke ich ihn dir."
Der kleine Junge war ganz durcheinander. Er sah direkt in die Augen des Mannes und sagte "Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Er ist ganz genauso viel wert wie die anderen Hunde und ich will für ihn den vollen Preis zahlen Ich gebe Ihnen jetzt die 2,37 Dollar und 50 Cents jeden Monat, bis ich ihn bezahlt habe."
Der Mann entgegnete: "du mußt den Hund wirklich nicht bezahlen. Er wird niemals rennen, spielen und hüpfen können wie die anderen kleinen Hunde"
Der kleine Junge langte nach unten und krempelte sein Hosenbein hinauf und zum Vorschein kam sein schlimm verkrümmtes, verkrüppeltes linkes Bein, geschient mit einer dicken Metallstange.
Er sah zu dem Mann hinauf und sagte: " naja, ich kann auch nichtso gut rennen, und der kleine Hund braucht jemanden, der Verständnis für ihn hat."
Der Mann biss sich auf seine Unterlippe. Tränen stiegen in seine Augen, er lächelte und sagte: "mein Sohn, ich hoffe und bete, daß jedes einzelne dieser Hundebabys einen Besitzer wie dich haben wird."
Im Leben kommt es nicht darauf an, wer Du bist;
sondern daß jemand Dich dafür schätzt, was Du bist, Dich akzeptiert und liebt!
(Verfasser mir unbekannt)
und noch ein Gebet....
Herr, erhalte mich liebenswert
Herr, du weißt es besser als ich, daß ich von Tag zu Tag älter und eines Tages alt sein werde. Bewahre mich vor der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer regeln zu wollen. Lehre mich nachdenklich, aber nicht grüblerisch, hilfreich aber nicht diktatorisch zu sein.Bei meiner ungeheuren Ansammlung an Weisheit tut es mir leid, sie nicht weiter zu geben, aber du verstehst, daß ich ein paar Freunde behalten möchte.
Lehre mich Schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu und die Lust, sie zu beschreiben wächst von Jahr zu Jahr. Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir Krankheitsschilderungen anderer mit Freude anzuhören, aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen.
Ich wage auch nicht um ein besseres Gedächtnis zu bitten, nur um etwas mehr Bescheidenheit und etwas mehr Bestimmtheit, wenn mein Gedächtnis nicht mit dem der anderen überein stimmt. Lehre mich an anderen Menschen unerwartete Talente zu entdecken und verleihe mir, Herr, die schöne Gabe, sie zu erwähnen. Lehre mich die wunderbare Weisheit, daß ich mich irren kann. Erhalte mich so liebenswert, wie möglich.
Theresia von Avila (1515-82), eigtl. Teresa de Cepeda y Ahumada, span. Mystikerin u. Klostergründerin